selene schrieb on 02.08.2005 um 17:49:44:


hmm...nein, nicht wirklich. bei einer gescheiterten liebe/beziehung kann die trennung so endgültig und der bruch so tief sein, dass ein zurück oder ein weiterer kontakt nicht mehr möglich ist. es fühlt sich dann auch tatsächlich so an, als wenn die andere person nicht mehr in deinem leben existiert, insofern ist der vergleich mit etwas endgültigem/tod sogar vergleichbar. ich mußte jedenfalls sofort daran denken, als ich den song gehört habe... 

aber wie gesagt: beide sichtweisen sind absolut möglich...

Eine andere Idee: Er meint gar nicht das Auto allein, er meint sich, seine Lebensumstände.

Die Situation: Er hat Natascha in Deutschland kennen gelernt, weit weg von zu Hause. Jetzt kommt sie zum ersten Mal nach L.A., kann sehen, wo er wohnt, wie er wohnt. Also geht er durchs Haus und denkt: Hm, wie mag das alles auf jemand anders wirken? Er hat lang allein gelebt. So sieht die Bude auch aus. Klar, hier und da hat er mal ’ne Freundin gehabt, mal ’n Date, aber die Frauen haben nicht gezählt, jedenfalls nicht genug, um einen Einfluss auf die Inneneinrichtung zu haben.

Aber als er Natascha getroffen hat, da hat er gewusst: Die isses. Die ist ihm wichtig („Well, she sounds perfect, all I dream of“). Und weil sie ihm so wichtig ist, fängt er plötzlich an, alles ganz kritisch zu betrachten, vor allem sich selbst. Er will natürlich nicht, dass sie gleich schreiend wegrennt, wenn er sie vom Flughafen abholt. Aber die kritische Betrachtung fällt erst mal nicht so gut aus („And if she finds me so repulsive, she wouldn’t be the first to wretch“). Er weiß, dass er nicht wie der Märchenprinz auf dem weißen Ross daherkommt („Well I decided one day long ago I was never gonna be the greatest catch“).

Apropos weißes Ross: Mein Gott, das Auto ist eine Rostlaube, er hat ja nie Wert auf ein schmuckes Auto gelegt, er ist ja meist eh zu Hause, fährt selten damit (siehe Artikel in der Word). Dann denkt er: Hm, wenn ich sie abhole ist es das Erste, was sie sehen wird. Super erster Eindruck. Bei dem Gedanken resigniert er fast. Und dann denkt er: Ach, scheiß drauf. Dieses Auto repräsentiert mich. Ich mach mir nix aus Autos, und wenn sie Wert drauf legt, dass ich ne tolle Karre fahre, dann kann sie sich gleich wieder umdrehen und zurück nach Russland fahren. Entweder sie nimmt mich, meine Rostlaube und meine Junggesellenbude so, wie wir sind, oder wir vergessen die ganze Sache besser gleich. Wir sind hässlich, aber ehrlich („my kind of love is an ugly love, but it’s real and it lasts a long, long time“).

vielen dank! das klingt alles sehr gut. wirklich interessante ausführungen : -)


                      ...and i dream about so much it is absurd....

Hab ich mich auch schon desöfteren gefragt. Null Ahnung, leider...  ???