Seitenindex umschalten Seiten: 1 ... 30 31 [32] 33 34 ... 43 Thema versenden Thema versenden Drucken Drucken
 25 kino kino (Gelesen: 7199 mal)
PJ
Eelsfan Administrator
*****
Offline


PJ fans are better than
french fries

Beiträge: 6449
Standort: München
Mitglied seit: 03.12.2001
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #465 - 18.01.2012 um 22:42:52
Beitrag drucken Beitrag drucken  
huch, ganz schön viel text  Zwinkernd

keine sorge, mir sind filme eigentlich sehr sympathisch, die von herkömmlichen dramaturgischen mustern abweichen.

ohne die neuverfilmung, pardon, völlig eigenständige und autarke literaturverfilmung  Zwinkernd zu kennen fand ich auch genau diese punkte im spiegelartikel sehr merkwürdig. und dann noch dieser deplatzierte HdR vergleich. was wäre das für ein film geworden, wenn er derart massiv in die story der literaturvorlage eingegriffen hätte.

ich hab glücklicherweise noch keinen film mit pause im kino erleben müssen (wenn man von zwangspausen wg filmrollenwechsel absieht, was auch schon wieder äonen her ist). kam dann in der pause etwa werbung?! dafür geht man doch ins kino und zahlt gutes geld um von sowas verschont zu bleiben! unfassbar.  end.gif
  

and it's not all right...not even close to all right
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
PJ
Eelsfan Administrator
*****
Offline


PJ fans are better than
french fries

Beiträge: 6449
Standort: München
Mitglied seit: 03.12.2001
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #466 - 07.03.2012 um 23:38:53
Beitrag drucken Beitrag drucken  
über den link bin ich gestern gestolpert und wollte euch die kleine satire nicht vorenthalten, die sich damit befasst, dass nicolas cage in seiner karriere auch in allzu vielen streifen mit zweifelhaftem künstlerischen wert mitgespielt hat  Laut lachend

http://www.collegehumor.com/video/6305300/nicolas-cages-agent

  

and it's not all right...not even close to all right
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
selene
Eelsfan Administrator
*****
Offline


a pocket full of matches
and a head full of flames

Beiträge: 5339
Mitglied seit: 05.06.2005
Geschlecht: weiblich
Re: kino kino
Antwort #467 - 10.03.2012 um 13:52:44
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Quote:
über den link bin ich gestern gestolpert und wollte euch die kleine satire nicht vorenthalten, die sich damit befasst, dass nicolas cage in seiner karriere auch in allzu vielen streifen mit zweifelhaftem künstlerischen wert mitgespielt hat  Laut lachend

http://www.collegehumor.com/video/6305300/nicolas-cages-agent


absolut richtig!

und 'the wicker man' bitte nicht in der furchtbaren neufassung, sondern im großartigen original!
  

everything you need to know is answered with one touch
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
selene
Eelsfan Administrator
*****
Offline


a pocket full of matches
and a head full of flames

Beiträge: 5339
Mitglied seit: 05.06.2005
Geschlecht: weiblich
Re: kino kino
Antwort #468 - 17.03.2012 um 21:01:38
Beitrag drucken Beitrag drucken  
ein remake von 'the wicker man', viel besser als das von nicolas cage.  drunk.gif

beim stummfilm-festival murnaus 'nosferatu' gesehen auf großer leinwand im kino babylon (passenderweise als stummfilmkino eröffnet, 1929) mit live klavierspieler (witzigerweise ein graf, hihi) und chor.  8)
  

everything you need to know is answered with one touch
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
selene
Eelsfan Administrator
*****
Offline


a pocket full of matches
and a head full of flames

Beiträge: 5339
Mitglied seit: 05.06.2005
Geschlecht: weiblich
Re: kino kino
Antwort #469 - 17.03.2012 um 22:21:24
Beitrag drucken Beitrag drucken  
weiter geht's mit der recherche zu stummfilmen der weimarer zeit: den film 'der golem' von 1920 kann man sich komplett online anschauen, mit filmmusik von black francis (frank black, the pixies). ehrlich gesagt finde ich aber nicht, dass das funktioniert. die musik ist zu sehr im vordergrund und lenkt vom film ab.
  

everything you need to know is answered with one touch
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
[mep]
Eelsfan God
*****
Offline


Hey, l[i]ttle tra[i]n!
Wa[i]t for me!

Beiträge: 3545
Mitglied seit: 29.07.2002
Geschlecht: männlich
Saturday at the movies...
Antwort #470 - 24.06.2012 um 17:44:23
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Samstag Nachmittag wird nun immer schön unerbittlich zur blauen Double Feature Stunde ernannt werden:

A Dangerous Method.

Cronenberg dreht jetzt also endgültig reine Kostümfilme. Einer der großen Verlorenen der Filmgeschichte. Zu Zeiten von kleinen, schmutzigen Hinterhofstreifen noch grandios und fordernd; jetzt in der Umarmung der Konventionen verstrickt, gefangen und verloren. Die Richtung und den Biss abhanden gekommen. Und jeglichen klaren Verstand vermissend, solch´ hysterische Verfehlungen Knightleys tatsächlich dem gütigen Vergessen des Cutting Room Floor zu entreissen...

Drive.

Der fundamentale Gegenentwurf und die Entschleunigung der gegenwärtigen Infantilisierung des aktuellen Gegenwartskinos. Tatsächlich endlich mal wieder ein echter Film. Ein reiner Film. Ein Film, der sich auf die Qualität seiner einzelnen Einstellungen, Bildsequenzen und Kadrierungen verlässt und auch jederzeit darauf verlassen kann. Und dabei zudem tief im Genrebereich verwurzelt bleibt, ohne sich in einer Hast und Hektik zu verlieren, wie es dem heutigen Blockbusterkino so tief zu eigen ist. Mit einer erstaunlichen Besetzung, einer luziden Inszenierung und einem grandiosen (auf Vinyl erhältlichem) Soundtrack. Schon jetzt: Ein Klassiker...

Bonus: Carnage. (auf DVD)

Ungemein unterhaltsam; wenn auch gleichzeitig recht theatral, über Gebühr pointiert und künstlich. Irgendwie der Woody Allen Film, den man sich schon seit Jahren wünscht, seitdem Allen aufgehört hat in seinen eigenen Filmen persönlich mitzuspielen und es daher eigentlich gar keine richtigen Allen Filme mehr für mich geben kann. War hier recht positiv überrascht, obwohl ich Polanski meist doch eher etwas zurückhaltender gegenüberstehe. Mir fehlt da meist so etwas die persönliche filmische Handschrift. Seine Filme haben für mich weder inhaltlich noch formal so einzigartige besondere Eigenheiten, dass Polanski für mich wirklich zu den ganz wichtigen Filmemachern aufschließen könnte. Ekel vielleicht einmal ausgeschlossen. Der Gott des Gemetzels ist aber ganz kurzweilig geworden; geht für mich so etwas in Richtung Midnight in Paris. Kein wirklich großer, aber doch ein absolut sehenswerter Film alter Schule...
  

STAN[d]groun[d].
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
selene
Eelsfan Administrator
*****
Offline


a pocket full of matches
and a head full of flames

Beiträge: 5339
Mitglied seit: 05.06.2005
Geschlecht: weiblich
Re: kino kino
Antwort #471 - 24.06.2012 um 18:12:57
Beitrag drucken Beitrag drucken  
soso, 'aktuelles gegenwartskino'. gibt's auch historisches gegenwartskino?  Zunge

habe alle drei filme nicht gesehen. der letzte kinobesuch ist schon eine weile her. ich wollte 'carnage' auch sehen, aber es ist nie dazu gekommen und keiner fand den so sonderlich gut. aber jetzt denke ich doch wieder, dass ich mir den ansehen will. auch wenn der vergleich mit 'midnight in paris' mich wieder abschreckt, da ich diesen film ganz furchtbar fand. polanski mag ich sehr. ekel, der mieter, rosemary's baby und so.

mep: inzwischen 'bitter moon' gesehen? (fesselnder film, wenn auch hugh grant eine absolute fehlbesetzung ist.)
  

everything you need to know is answered with one touch
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
[mep]
Eelsfan God
*****
Offline


Hey, l[i]ttle tra[i]n!
Wa[i]t for me!

Beiträge: 3545
Mitglied seit: 29.07.2002
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #472 - 24.06.2012 um 22:55:50
Beitrag drucken Beitrag drucken  
selene schrieb on 24.06.2012 um 18:12:57:
soso, 'aktuelles gegenwartskino'. gibt's auch historisches gegenwartskino?  Zunge

habe alle drei filme nicht gesehen. der letzte kinobesuch ist schon eine weile her. ich wollte 'carnage' auch sehen, aber es ist nie dazu gekommen und keiner fand den so sonderlich gut. aber jetzt denke ich doch wieder, dass ich mir den ansehen will. auch wenn der vergleich mit 'midnight in paris' mich wieder abschreckt, da ich diesen film ganz furchtbar fand. polanski mag ich sehr. ekel, der mieter, rosemary's baby und so.

mep: inzwischen 'bitter moon' gesehen? (fesselnder film, wenn auch hugh grant eine absolute fehlbesetzung ist.)


Historisches Gegenwartskino ? Gibt es, gibt es. Letztlich eben das Gegenwartskino, der vergangenen Epochen. Also Filme, die einen gewissen damaligen Zeitgeist besonders intensiv ausgestrahlt haben. Und in Drive geht es eben um einen aktuellen Zeitgeist der gerade herrschenden Gegenwart... Zwinkernd

Für den bitteren Mond standen die Sterne bislang leider noch nicht direkt gülden gewogen; hab´ mir aber gerade noch zusätzlich Rosemary's Baby in der Bibliothek ausgeliehen, um dann zusammen mit Tanz der Vampire einen kleinen zukünftigen Polanski - Abend baldigst begehen zu können...

Midnight fandest du wirklich sooo schlecht ? War für mich eher ein zurück zu früherer Form Findens von Kollege Allen; und wenn Kollege Allen den Part des verwunschenen Literaten selbst übernommen, die nächtlichen Eskapaden durchgängig gestaltet und vielleicht das ständige historische Namenserklären etwas filigraner angegangen wäre, hätte mir der Film sogar mal wieder richtig gut gefallen können. Mir gefällt aber auch die frühe und mittlere Allen Phase deutlich besser, als sein Spätwerk ab Mitte der 90er Jahre...
  

STAN[d]groun[d].
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
PJ
Eelsfan Administrator
*****
Offline


PJ fans are better than
french fries

Beiträge: 6449
Standort: München
Mitglied seit: 03.12.2001
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #473 - 24.06.2012 um 23:00:24
Beitrag drucken Beitrag drucken  
selene schrieb on 24.06.2012 um 18:12:57:
ich wollte 'carnage' auch sehen, aber es ist nie dazu gekommen und keiner fand den so sonderlich gut.


'keiner' hat eben keine ahnung. ich fand den großartig. cool4.gif

der midnight in paris-vergleich will sich mir allerdings in keiner weise erschließen....
  

and it's not all right...not even close to all right
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
[mep]
Eelsfan God
*****
Offline


Hey, l[i]ttle tra[i]n!
Wa[i]t for me!

Beiträge: 3545
Mitglied seit: 29.07.2002
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #474 - 24.06.2012 um 23:43:57
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Quote:
der midnight in paris-vergleich will sich mir allerdings in keiner weise erschließen....


In folgender Weise gedacht, der Vergleich: 1. Die Grundthematik des Films liegt für mich generell eher in einer Richtung, die ich mit Allen in Verbindung bringen würde, nicht mit Polanski. Man könnte Carnage also für den Film halten, den Allen vielleicht besser hätte drehen sollen, als so viele HochglanzEUrlaubsfilmchen, die er in den vergangenen beiden Dekaden nun so häufig jeweils abgeliefert hat. 2. Zudem hatte ich vor Carnage Polanskis Ghostwriter gesehen; der nun wirklich vollständig misslungen war. Somit empfand ich Carnage, ähnlich wie Midnight, als ein gutes Stück Zurück-zu-alter-Form-Finden. Und 3. beide Filme sind sehr stark auf einen bestimmten Raum beschränkt und dadurch theatral aufgeladen. Carnage ist ja ursprünglich ein Bühnenstück gewesen; Midnight liesse sich problemlos in eines überführen. Zudem sind 4. beide äußerst kurze Filme, die jeweils eine einzige bescheidene Idee hübsch kurzweilig ausführen und dabei jeweils entsprechend wie ehrbare Alterswerke ehemaliger hoch ambitionierter Filmemacher wirken. Eben etwas aus der Zeit gefallen, ohne den Anspruch früherer Werke nun wirklich vollständig erneut erreichen zu können. Oder überhaupt erneut erreichen zu wollen.

Das sind die Kernpunkte der Analogien, die sich für mich zwischen den beiden Filmen aufgetan haben...  
  

STAN[d]groun[d].
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
selene
Eelsfan Administrator
*****
Offline


a pocket full of matches
and a head full of flames

Beiträge: 5339
Mitglied seit: 05.06.2005
Geschlecht: weiblich
Re: kino kino
Antwort #475 - 25.06.2012 um 21:45:01
Beitrag drucken Beitrag drucken  
so mißlungen finde ich 'the ghostwriter' nicht, aber einmal sehen reicht völlig. schöne trübe strandatmosphäre von usedom und sylt. Smiley

'midnight in paris' war für mich recht langweilig, vorhersehbar, viel zu übertrieben und andererseits zu platt in den charakteren. ein völlig überflüssiger film. sehr doof.  Ärgerlich

'rosemary's baby' kennst du noch gar nicht?? dann wird's ja wirklich höchste zeit. 'tanz der vampire' - und jetzt schlagen mich sicherlich wieder alle - kann man ruhig weglassen, der film hat mir überhaupt nicht gefallen. für manche angeblichen kultfilme kommt man manchmal einfach zu spät.
  

everything you need to know is answered with one touch
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
PJ
Eelsfan Administrator
*****
Offline


PJ fans are better than
french fries

Beiträge: 6449
Standort: München
Mitglied seit: 03.12.2001
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #476 - 26.06.2012 um 19:52:45
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Quote:
Das sind die Kernpunkte der Analogien, die sich für mich zwischen den beiden Filmen aufgetan haben...  


naja, das sind aber sehr um die ecke gedachte analogien.  Zwinkernd  ich stimme zu, dass auch midnight in paris theaterpotential hätte, aber die beschränktheit des raumes? weil es in paris spielt und gil seine mitternächtliche zeitreise stets an der gleichen stelle beginnt? sehe ich nicht wirklich. carnage dagegen findet tatsächlich nur in einem einzigen raum statt, der wohnung eines der beiden pärchen. carnage ist mit knapp 70 minuten tatsächlich recht kurz, MIP hat mit 90 minuten doch eher 'standardlänge'. das eine ist für mich ein leichtverdauliches sommerkomödchen, das andere ein gesellschaftsdrama/schwarze komödie mit satirischen zügen....wenn ich nach inhaltlichen/thematischen ähnlichkeiten suche, sehe ich persönlich nicht arg viel...
  

and it's not all right...not even close to all right
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
[mep]
Eelsfan God
*****
Offline


Hey, l[i]ttle tra[i]n!
Wa[i]t for me!

Beiträge: 3545
Mitglied seit: 29.07.2002
Geschlecht: männlich
Saturday at the movies...
Antwort #477 - 08.07.2012 um 19:31:22
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Mission: Impossible - Ghost Protocol.

Wie so häufig, in letzter Zeit - für mich, im Kino letztlich zu Beginn dann doch verpasst und dann mal lieber gleich mit der blauen Ausleihscheibe vorlieb genommen. Die durchgehend positiven Kritiken sind für mich kaum nachzuvollziehen. Nach dem wunderbaren Metablockbusterversuch des dritten Teils wieder ein klarer Rückfall in tradierte, obsolete, überlebte Narrationsmuster des Actiongenres. Man versucht wieder eine ganz und gar unnötige ´Geschichte´ zu erzählen. Bleibt dabei aber so vorhersehbar in den immer gleichen Konventionen verfangen, dass man sich des Gefühls schlicht nicht erwehren kann, diesen Film schon Hunderte Jahre der Filmgeschichte lang gesehen zu haben. Tom Cruise ist inzwischen eben auch schon ein recht ärgerlicher Widergänger seiner selbst geworden. Wenigstens spricht er recht wenig, im neuen Teil. Selbst die reinen Actionelemente enttäuschen nachhaltig, da man sie mal wieder mit schrecklichen digitalen Effekten aufpeppen musste. Der große Sündenfall der Filmgeschichte: Die Digitalisierung des Films im Kino. Für das Heimkino ist die Digitalisierung ein Segen; für die Trinität Film - Kino - Kritik die Auslöschung. Seeßlen hat vor einigen Monaten mal wieder einen ungemein luziden Artikel in der epd zu diesem Thema veröffentlicht. Reine CGI Effekte sind einfach kein Kino (außer im reinen Animationsfilm); das sind Videospiele...

PS.: Aktuelle ´Durch die Nacht mit...´ - Ausgabe ist sehr zu empfehlen! Terry Gilliam / John Landis. Ganz herausragend. Mit tollen Ausschnitten aus Brazil und An American Werewolf in London . Also aus ECHTEN Filmen...

Arte+7

http://videos.arte.tv/de/videos/durch_die_nacht_mit_-6781216.html

Und für Selene: Bill Bailey ist auch kurz mit von der flotten Nachtpartie... Zwinkernd

J. Edgar.

Auch verpasst; auch nicht so dolle, wie erwartet und erhofft und imaginiert. Aber zumindest ein Film. Das ist ja schon mal was, heutzutage. Nur stopft Eastwood seine Filme inzwischen immer so schrecklich propenvolle; nimmt ihnen jede Luft zum atmen, zum oszillieren. Vorbei die Zeiten eines Mystic Rivers. Auch hier, die Narrationsweise wirkt einfach überholt und unergiebig und aufgesetzt. Seit Tarantino traut sich einfach kein mondäner Filmemacher mehr, seine Geschichte einfach schlicht linear zu entwickeln. Eastwood springt ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, ohne Sinn und ohne Verstand. Und neigt inzwischen auch immer stärker zur Signifikat/Signifikant Überbestimmtheit. Es reicht ja nicht, DiCaprio das Negligée seiner verstorbenen Mutter sanft berühren zu lassen, nein - er muss es sich auch noch unmissverständlich überstreifen. Obwohl DiCaprio diesmal sogar eigentlich direkt als eine regelrechte Idealbesetzung gelten kann, für so einen verbissenen bürokratischen Karrieristen wie Hoover. Sonst wirkt er ja immer etwas deplatziert in derartigen Filmen; aber eben budgetrelevant. Aber Eastwood streift alle interessanten Themen immer nur, hetzt dann schon wieder weiter, hin zum nächsten Komplex. Rise of the FBI - Lindbergh Baby - Homosexualität - Terrorismus - Politik - McCarthy Hetze. Man hätte sich für mich besser nur auf eines dieser Themenfelder fokussieren sollen. Am liebsten auf den Lindbergh Fall. Der ist am interessantesten im Film umgesetzt worden und hätte auch die Möglichkeit geboten, als Subtext den ganzen Themenkomplex der Machtaneignung durch das FBI mitzunehmen. Und man hätte sich diese lächerlichen Altenmasken für DiCaprio auch erspart. Wirkt wie ein schlecht geschminkter Zombie, der junge Mann - zumeist...  
  

STAN[d]groun[d].
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
J
Eelsfan God
*****
Offline


J rulez!

Beiträge: 1612
Mitglied seit: 10.11.2008
Geschlecht: männlich
Re: kino kino
Antwort #478 - 12.07.2012 um 00:57:05
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Moonrise Kingdom von Wes Anderson war seit langem der beste Film, den ich im Kino gesehen habe. Toll in Szene gesetzt, mit schön schrägen Charakteren, einer herrlich skurrilen Welt und Geschichte und all das aber mit viel Herz. Unbedingt empfehlenswert!
  

insert favorite Eels lyric here
Zum Seitenanfang
IP gespeichert
 
[mep]
Eelsfan God
*****
Offline


Hey, l[i]ttle tra[i]n!
Wa[i]t for me!

Beiträge: 3545
Mitglied seit: 29.07.2002
Geschlecht: männlich
Saturday at the movies...
Antwort #479 - 29.07.2012 um 19:42:29
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Cheyenne.

Schon nach dem Trailer konnte man sich sicher sein, hier etwas bislang ungesehenes präsentiert zu bekommen. Die Reinheit des Scheiterns. Die Brillanz des Artifiziellen. Oder beides. Immer abwechselnd; immer oszillierend. Was es nun geworden ist. Ein seltsames, verwegenes Oxymoron aus burtonesken Hollywood - Märchen und kriminalistischem Holocaust Noir im Umfeld eines Drogen Forrest Gump...

Und mit einem herausragenden Soundtrack (von David Byrne & Will Oldham):

http://www.youtube.com/watch?v=2iR4WNJ6sgY

The Dark Knight Rises.

Ein enttäuschender Abschluss der Trilogie. Aber immerhin eine Trilogie. Die Filme beziehen sich aufeinander und bilden eine relativ geschlossene Erzählung. Mehr, als man sonst mitunter gegenwärtig vom Sommerblockbusterkino der Postmoderne zu erwarten gelernt hat. Allerdings besteht der Bezug fast ausschließlich zu Batman Begins. The Dark Knight und vor allem Heath Ledgers somnambuler Joker werden mit keiner Silbe, keiner Ikonographie, keinem auch noch so kleinen Verweis im neuen Film mehr erwähnt. Und dazu ist es auch noch ein wirklich langer Film geworden. Mit einer wirklichen langen Exposition. Sogar für Nolans Verhältnisse. Die man sich auch nahezu vollständig hätte ersparen können. Viel Kitsch und Pomp und delirierende Talking Heads. Eigentlich beginnt der Film erst nach einer guten Stunde so richtig, mit Banes Attacke auf Gotham City. Bane hat dann auch konsequent die wenigen memorablen One-Liner des Films zugeschrieben bekommen:

Börsianer: Was wollen sie eigentlich hier. Das ist eine Börse. Hier gibt es kein Geld zu stehlen.
Bane: Wirklich ? Warum sind Sie denn dann alle hier!

Bane stiehlt dann auch gar kein Geld. Er vaporisiert nur das Geld der anderen. Das ist zumindest mal ein kleiner hübscher Einfall...

Letztlich dann aber auch eine der größeren Enttäuschungen des Films für mich: Nach dem epochalen The Dark Knight und den fulminaten Trailern zu ...Rises hatte ich doch tatsächlich die Hoffnung gehegt, Nolan würde die Erwartungen einlösen können, die man sich von Oliver Stones World Trade Center und Wall Street 2 erhofft hatte. Davon bleibt Nolan aber weit entfernt. Wirtschafts- und Finanzkrise dienen nur gelegentlich als illustre Hintergrundeinrahmung, der dann doch recht klassischen Narration. Star Wars already did it...

Im letzten Drittel wird dann ein geflecktes Kaninchen nach dem anderen aus der Maske gezogen, dass man langsam jegliche Lust am Film zu verlieren beginnt. Richtig überraschend sind die Wendungen allesamt nicht. Allerdings zerstören sie noch das letzte Fünkchen an Spannung, da die Konfrontation Bane vs. Batman dadurch drastisch an Brisanz verliert. Das ist für mich immer einer der Hauptpunkte, warum ich solch späten Story-Twists eher kritisch gegenüberstehe: Man zerstört damit bewusst die Bindung des Zuschauers an die bisherigen Figuren und Konstellationen. So ein Twist sollte also schon besonders extraordinär sein, oder besser ganz gelassen werden. Beides ist Nolan hier nicht gelungen.

Die letzten Minuten des Films sind dann nur noch banal und verhöhnen schlichtweg gar die darstellerische und filmische Brillanz seines Vorgängers. Und schlicht auch die narrative Grunddisposition von ...Rises. Man schließt schon wieder mit einer Lüge. Schlimm. Und in dieser drögen Form auch regelrecht unerwartet.

Aber um das letzte Wort mal besser dem urgewaltigen Kollegen Bane zu überlassen (Tom Hardy ist ein Lichtblick in diesem Film der Schatten; die Schatten sind inzwischen auf seine Seite abgewandert, sozusagen): ´Der Mythos der Möglichkeiten muss gewahrt bleiben.´  
  

STAN[d]groun[d].
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
Seitenindex umschalten Seiten: 1 ... 30 31 [32] 33 34 ... 43
Thema versenden Thema versenden Drucken Drucken
 
  « Übersicht ‹ Forum Nach oben