Quote:Das wird nicht lange dauern.
Auf "Electro-Shock Blues" hat E teilweise mit einer einzigen Zeile mehr ausgesagt als auf dem kompletten "Tomorrow Morning"-Album.
Das ist auch der große Schwachpunkt des Albums. Mein Fazit der Trilogie:
Hombre Lobo - Konzept gut umgesetzt, schöne Balanz aus Rock und Pop, laut und ruhig. Texte haben mich auf dem Album - bis auf "The Longing" - nie gestört, mehrere All-Time-Faves ("That Look...", "Timing Is Off", "In My Dreams", "Prizefighter", "Ordinary Man" - großartiges Album: 9/10
End Times - Konzept gefällt, aber schlecht umgesetzt, unausgearbeitete Songs, teilweise peinliche Lyrics, was umso mehr auffällt, weil es musikalisch nichts zu entdecken gibt, das davon ablenken würde - ziemlich enttäuschend, "Little Bird" und "Mansions Of Los Feliz" als Stand-out-Tracks retten es auf 6/10
Tomorrow Morning - Konzept sehr dünn, gibt wenig her, textlich daher ziemlich voraussehbar. Der Blümchen-Charakter des Albums hilft, dass das nicht so sehr ins Gewicht fällt wie bei "End Times", außerdem ist TM musikalisch ein positive Entwicklung, was von textlichen Schwächen ablenkt. Es setzt neue Impulse, somit punktet es auf musikalischer Ebene, textlich leider auch nur "End Times"-Niveau, und: der einzige Song, dem ich bisher (!) All-Time-Favourite-Potential zuspreche, ist "Spectacular Girl" - gibt 7/10
Somit stimme ich PJ in seiner Einschätzug, das "Hombre Lobo" das einzige Album der Trilogie ist, das zu den Klassikern aufschließen kann, zu.
P.S.: Die Eels sind für mich eine Band, bei der die Texte noch eine viel größere Relevanz haben als bei anderen Künstlern. Die Lebensphilosophie, die E transportiert, ist schließlich einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt angefangen habe, diese Band zu lieben.
gesprochen wie ein goldjunge.
mit der korrektur, dass ich "the longing" textlich sogar sehr ansprechend fand. das war für mich wieder ein fall von direkt und schnörkellos auf den punkt, dass es richtig schmerzt.
und gerade "spectacular girl" find ich eher unspectacular...
mich muss natürlich auch zunächst einmal die musik ansprechen, wenn diese grundvoraussetzung nicht gegeben ist, sind brilliante texte allein auch kaum mehr hilfreich. umgekehrt ist es aber gerade kennzeichen meiner liebsten bands, dass sie mehr zu bieten haben als große musik alleine. egal ob es jetzt außer den eels noch pearl jam, okkervil river, the national und noch einige andere mehr sind, sie liefern mir in den texten inhalte, mit denen ich mich entweder in großem maße identifizieren kann, eine lebensphilosophie; oder sie regen mich zum nachdenken an, so dass alleine das lesen des textes schon ein vergnügen bereitet, wie das lesen von poesie. dabei muss es keineswegs unglaublich sprachlich geschliffen zugehen...nur platt und uninspiriert darf es eben nicht sein.