Habe mir Karten für Peter Hook's Joy Division Tribute Show am 09.02. in Aschaffenburg geholt.
Wenn schon Ian Curtis 8 Jahre vor meiner Geburt per Strick verhinderte, dass ich seine großartige Band je hätte live sehen können, lasse ich mir die Möglichkeit als Zuspätgeborener zumindest ein Original-Bandmitglied Joy Division-Material live performen zu sehen, nicht nehmen!

War gestern bei Johnossi im Wiener Flex – einfach wunderbarer Rock aus Schweden, die Bude hat gebebt!

War gestern am Goldfrapp Gig in Zürich (x-tra). Hatte mich eigentlich schon lange gefreut, die mal live zu sehen. War mir meiner Sache aber dennoch bis zuletzt nicht sicher und ging dann spontan und direkt von der Uni aus. Dass es noch Tickets hatte, selbst als die Vorband (Fiji (CH)) schon spielte, war dann ausschlaggebend.

Ich habe keine persönliche Abneigung gegen Homosexuelle, der Schock war dann in der (für Konzerte übrigens wunderbaren) Location doch etwas sehr gross. Ich wähnte mich in einem der in Zürich zahlreich vorhandenen Schwulen-Clubs, die Heteros waren in den ersten Reihen stark untervertreten.
Was solls, das Konzert begann, und wie: mit Crystalline Green ein perfekter Einstieg - theoretisch. Alison Goldfrapp sang den Song nicht, er plärrte ab Tonband. Das war von der zweiten Reihe aus nicht nur gut hör-, sondern auch sichtbar. Neben mir tönte ein Tiger-Shirt-Gewandeter "Das ist playback! Ouh my Gaaaaaaaaad!"
Ich fühlte mich schon um 60.- Franken (!) betrogen. Glücklicherweise kam es noch ganz anders. Der Gig legte unheimlich an Energie zu, es wurde ausgiebig (und neben mir etwas gar zu lasziv) getanzt. Die Setlist war herrlich, viel ab der neuen Scheibe Head First, aber auch alte Klassiker und starke Techno-geprägte Stücke.

Nach 50 Minuten verschwanden sie hinter der Bühne, kamen dann nochmals für 4 Songs, bevor dann aber nach 75 Minuten bereits endgültig Schluss war. Das Publikum gab das Beste, aber sie kamen kein zweites Mal hervor; ganz ehrlich, solch kurze Auftritte sind doch ein Unding.

Alles in allem ein netter Abend. Kämen sie nächste Woche wieder, ich hätte dann aber wohl "keine Zeit" mehr. Martini nachts um 2 Uhr, mein Subwoofer, eine CD und ich ergeben zusammen eine ebenso gute Party.

Hombre_lobo schrieb on 06.10.2010 um 12:24:44:


Oh sehr schön, die stehen bei mir auch noch auf der Must-See-Liste der Post-Rock-Bands, wusste gar nicht, dass die derzeit unterwegs sind...

oha, dann lass es rocken!! ich wünsche dir jedenfalls vieeeel mehr spaß, als ich ihn hatte. bitte berichte dann! 

einstürzende neubauten  3 decades  2 nights celebration

komm grad wieder vom zweiten abend der neubauten und bin restlos begeistert. gestern spielten sie in der columbiahalle ein wunderbares konzert, fast zweieinhalb stunden. obwohl es das 30jährige bühnen- und bandjubiläum ist, spielten sie doch zum großen teil eher neuere sachen. ein großer anfang mit 'the garden', 'die befindlichkeit des landes' und 'von wegen'. von meinem liebsten lieblingsalbum 'tabula rasa' gab es 'die interimsliebenden' und 'headcleaner', wow!! neben neueren, ruhigen sachen wie 'nagorny karabach' oder 'susej' spielten alle auf der bühne bei alten sachen wie 'haus der lüge' oder einem kurzen, improvisierten, auf fanforderung gespielten 'sehnsucht' fast wie um ihr leben. 'redukt' ist live sowas von wahnsinn.. wie die band überhaupt. blixa im extrem schicken, maßgeschneiderten anzug, aber schreit dazu, dass man kaum erhören kann, ob ein mensch diese geräusche macht oder eine maschine. wie immer lauter werkzeuge und gerätschaften, rohre und zeugs auf der bühne, dass man sich eher wie auf einer baustelle als in einem club fühlte. aber einfach irre, was für tolle, harmonische klänge sie auch noch dem banalsten schraubknochen entlocken können.

als braver fan hab ich mir natürlich sogleich den offiziellen mitschnitt des gestrigen abends gekauft, den es auf einem feinen, silberglänzenden neubauten-usb-stick gab.  drunk.gif

heute abend dann das sonderprogramm 'an evening with einstürzende neubauten', das aus einer filmcollage über die neubauten bestand, aus einem kurzkonzert, wo sie u.a. das wunderbare 'sand' spielten love.gif und einer kuriosen performance von jochen arbeit mit vania rovisco, mit der ich jedoch nicht soviel anfangen konnte. danach folgte 'beating the drums' mit n.u. unruh, was sich tatsächlich - wer hätte das gedacht - als beating the drums herausstellte, und zwar von band wie publikum! drumsticks wurden im publikum verteilt, auf und vor der bühne wurden ganz, ganz viele drums aufgestellt, unruh fing an zu trommeln und ein bissel beat im hintergrund und dann sollte das publikum mittrommeln, das war ja sowas von toll! auch selene hat zwei stöckchen abbekommen und für eine stunde oder so fleissig mitgetrommelt. das klang total irre, wie sicherlich an die 100 menschen in dem kleinen columbia-club da trommelten, ganz normal neben unruh, oder ash wednesday oder moser, alles en-mitglieder. irgendwann wurde es unten zu voll und so kletterte ich mit auf die bühne. selene stürmt eels-bühnen teil II, denn damals, im schönen jahre 2003 spielten die eels auf eben dieser bühne ihr berliner konzert der tour of duty.  

das war schon alles ziemlich cool. und ganz euphorisiert von all dem getrommele musste ich mir dann doch noch eine neuerwerbung leisten: die 'haus der lüge' von 1989 als remastered auf vinyl.  

tja, wer weiß, ob es sowas nochmal geben wird. es gehen ja so gerüchte um, dass es vielleicht kein weiteres neubauten-album bzw. eine weitere tour geben wird, was wirklich sehr, sehr schade wäre. jedenfalls holten mich diese beiden tollen konzerte aus meiner grinderman-live-depression wieder raus und musik und leben ist alles wieder schön.  

ich fänd das natürlich auch sehr doof.. aber es gibt seit ner weile solche äußerungen der bandmitglieder in interviews. blixa ist sowieso ständig mit anderen projekten beschäftigt, auch die anderen machen so einige solo-projekte. man wird sehen.