hab's nun auch gehört und finde es sagenhaft mies. Wie jede x-beliebige schlechte 80er-Mainstream-Platte, nur die Stimme fällt da positiv aus dem Rahmen. 3/10 - irgendwie nachvollziehbar, dass E die Veröffentlichung geheimhalten wollte.

Ich finde es bis zu dem Punkt nachvollziehbar (!), wo wirklich noch nichts davon an die Öffentlichkeit gelangt ist. Zum jetzigen Zeitpunkt, wo jeder weiß, dass es das Album gibt, ist es tatsächlich sehr peinlich, dass er in Interviews behauptet, "Bad Dude In Love" sei nur ein Demo-Song gewesen. Er hat den Wettlauf mit der Vergangenheit nunmal verloren, das sollte er akzeptieren (und es mit Humor nehmen, denn dass er welchen hat, hat er ja schon oft genug bewiesen).
Und man sollte auch sagen, dass er selbst schuld daran ist, dass das Album, als es dann bekannt wurde, unter Fans so viel Aufmerksamkeit erregt hat. Hätte er von Anfang an gesagt "Ach, gab da auch mal 'ne Jugendsünde, haha" wäre die Sensation viel geringer gewesen.

bad dude ist eben in erster linie aus eels-"historischen" gründen interessant zu hören. schon spannend, E's musikalischen werdegang von hier zu den ersten "richtigen" alben zu verfolgen. man findet ja doch schon fragmente, die z.b. in seinen pre-eels solowerken auftauchen...

jedenfalls wird deutlich: auch E ist nicht als meister vom himmel gefallen und musste sich sein späteres können hart erarbeiten mit try&error...

ich find's übrigens nicht sooo sauschlecht, wie meister J in seiner ersten entsetzung verlautbaren lässt.  da gibt's weiß gott schlimmere dinge.    hat einen gewissen kuriositätsfaktor und als das "verleugnete album" wohl auch einen mystery-schleier, der sich mit zunehmender verbreitung jedoch nun verliert.

Ich finde, es klingt total nach dem Versuch im 80er-Formatradio zu landen (dass es das nicht war, ist ja schon wegen der geringen Auflage klar, aber dennoch...) und hat noch überhaupt nichts von der Dickköpfigkeit, die E's Arbeit mit den Eels so speziell und bis zu einem gewissen Punkt unberechenbar gemacht hat. Die Texte sind noch platter als auf "End Times" ( ).
Der Titelsong ist der Gipfel der Peinlichkeit, aber interessant war es, die Ur-Version vom "Rotten World Blues" zu hören. Es sind nicht alle Songs darauf zum weglaufen, das stimmt. Aber der Großteil ist es m.E. schon. Beim ersten Song dachte ich mir noch "So schlimm ist es doch gar nicht", aber das blieb leider nicht so.

Quote:

Richtig, eine Wertung von 3/10 lässt ja auch durchaus noch Raum für schlimmere Dinge