Endlich ist das erste richtige Soloalbum des Herren Parish fertig und es war definitiv des Wartens wert. Hier nun die Tracklist und eine kurze Kritik aus dem heute erschienenen Musikexpress. Höre die Platte gerade das erstemal und werde deshalb meine persönlichen An- und Bemerkungen erst in den nächsten Tagen folgen lassen. Here we go...
Tracklist:
Side one:
1. absolute beauty is an absolute curse 1:22
2. westward airways 4:38
3. el merreon 2:31
4. shrunken man (vocals) 4:16
5. how animals move (part one) 5:32
6. the florida recount 3:34
Side two:
7. without warning his heart stopped beating 3:04
8. bernadette (vocals) 3:30
9. spanish girls 1:54
10. lord it´s a happy land 1:30
11. stable life (vocals) 3:32
12. how animals move (part two) 1:50
13. airplane blues (vocals) (with Polly Jean Harvey)2:35
Anmerkung: Das gesamte Album ist nahezu ohne Gesangsparts und wurde zwischen 1997-2001 mit verschiedenen Musikern eingespielt (leider tauchen weder E noch Butch in den Credits auf *schnief*).
Hier nun die Musikexpress Kritik:
John Parish
How Animals Move
Thrill Jockey/EFA
Chicagos Finest: Ausgerechnet ein Brite schafft eine Thrill Jockey-Konsens-Platte.
Dass John Parish weit mehr ist, als ein fähiger Gastmusiker, weiß, wer ihn an der Seite von PJ Harvey, Giant Sand oder der Eels erleben durfte - glatt das Gegenteil eines (Multi-) Instrumentalisten ohne Eigenleben. Eine Soloplatte wie ´How Animals Move`, ein Werk wie sonst kaum etwas Gutes, war dem Engländer dennoch nicht ohne weiteres zuzutrauen. Aufgenommen zwischen 1997 und 2002 an verschiedenen Orten im UK und in den USA zusammen mit einem ganzen Musikantenstadel des guten Geschmacks - u.a. Pat MacDonald, Howe Gelb, der Portishead - Adrian Utley bis hin zu Miss Harvey natürlich - erhebt sich das Album weit über die übliche Werkschau hinaus zu einem tief lyrischen, stattlich anrührenden Ganzen. Dass ´How Animals Move´ dabei ausgerechnet den erlesenen Thrill-Jockey-Katalog noch aufwerten darf, macht Sinn. Stoisch in sich ruhend wie The Sea And Cake, klanglich zuweilen voll und wogend wie Tortoise, magisch freie Kreise ziehend wie Town And Country und hell wie Jim O´Rourke, taugt ausgerechnet die Arbeit eines `Hereingeschmeckten´ zum Chicago-Konsens-Album. Hätten Millionen Musikstunden an der `Moldau´ diesen Terminus nicht seit ewig eher bedenklich belegt, ließe sich vor allem in dem festlich getragenen, komplett live eingespielten Titel- und Herzstück trotz seines steinern stehenden Motivs gar ein gelungener Versuch neuerer Tondichtkunst ausmachen. An anderer Stelle treibt es Parish um einen kargen Blues, oder ein Stück verschwimmt im Hitzeflimmern des Desert Ambient-Sounds, den die Friends Of Dean Martinez schon zu höheren Weihen geführt haben. Mehr davon, Herr Parish! (Bewertung: 5 von 6 Sternen = sehr gut)