franz ferdinand werden ja zur zeit von allen seiten hochgejubelt...oder gehyped, wie man auf neudeutsch sagen würde. bei mir zündet's noch nicht ganz....ganz nett, aber der letzte funke will (noch) nicht überspringen.
letzte woche in concert: funkmast; jansen (!!), SOPHIA (!!!)
ort: muffathalle (so 'ne 2000 Leute Halle, würde ich mal schätzen)
funkmast hätten mich trotz eiseskälte fast auf die straße zurück getrieben. deutschrock der stumpfsinnigsten sorte. platte lyrics, immer schön die einfältigsten melodien wählen, dementprechend vorhersehbare songs und strukturen. kurz: die verkörperung dessen, warum ich mir bisweilen mit deutschsprachiger rockmusik schwer tue.
aber unverhofft kommt oft. was folgte, war radikales kontrastprogramm, wie man es sich nur wünschen kann und ließ mich wieder an einheimische musik glauben: jansen! noch nie was von dem typ gehört, aber schon der erste optische eindruck machte hoffnungen: zwei mann auf bühne, jansen - an der klampfe - selbst eine mischung aus jack nicholson und dem frühen harald juhnke mit wollmütze; sein bühnenpartner mit melone, frack und kontrabass bewaffnet (sah aus wie das mitteleuropäische pendant zum asiatischen butler mit der kreissäge im hut aus goldfinger). anscheinend treten sie sonst als vierer auf, incl. posaune und schlagzeug. letzteres kam diesmal gesampled aus der konserve, was dem auftritt aber keinen großen abbruch tat. den songs hörte man ihre klassischen liedermacher-vorbilder an, rio reiser und konsorten ließen grüßen. das ganze stets gewürzt mit einem augenzwinkern, teils hintergründigen, teils witzigen lyrics und sinn fürs skurrile. beispiel? ein mitten auf der bühne als accessoir angebrachter regenschirm, dessen eigentlicher "schirm" aus einer dichten kette blinkender glühbirnchen bestand; als absolute krönung rotierte der regenschirm ab und an auch noch wild um seine eigene achse , ein bild für die götter, der saal johlte und grinste vor vergnügen. hoffe, ihr könnt' euch das in etwa vorstellen
jetzt die gretchenfrage: KENNT DEN MANN JEMAND? hätte ja sofort seine cd am verkaufsstand erworben, aber da hatte ich bereits meinen finanziellen rahmen im vorfeld durch den erwerb des kompletten sophia-backkatalogs hoffnungslos gesprengt
womit wir beim grund meines konzertbesuches angelangt wären: robin proper-sheppard oder SOPHIA! ich mach's kurz: obwohl die halle etwas zu groß war für diese art musik, zu viel publikum anwesend war, das die band nicht kannte (eintritt war frei) und selbiges klientel bei den ruhigen songs nix besseres zu tun hatte, als lautstark zu quatschen (hass!!), hat mich die band trotz meiner hohen erwartungen mehr als überzeugt. förmlich umgehauen. ruhige songs, die einem in ihrer traurigen intensität ans eingemachte gehen, dazwischen und gegen ende heftige rocker, die einen nicht ruhig still stehen lassen können. wer die gelegenheit hat: hingehen! erleben! begeistert sein.